Der damalige Kreis Grevenbroich beschließt die Errichtung eines Gymnasiums in Dormagen-Hackenbroich.
Schöne Erinnerungen
Ich erinnere mich gerne an die fast drei Jahrzehnte, die ich am Leibniz-Gymnasium Dormagen verbracht habe. Im Vordergrund stehen Tausende von Unterrichtsstunden.
Es gab Unterrichtsstunden, nach denen ich das Gefühl hatte, einen Schritt weitergekommen zu sein; nach anderen Stunden habe ich mich manchmal gefragt, ob überhaupt etwas erreicht wurde. Aber auch in den weniger erfolgreichen Stunden haben die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie man miteinander umgeht, wie man in einer Gemeinschaft lebt. Jede Klasse, jeder Kurs hatte ein eigenes Innenleben mit eigenen Konflikten und Möglichkeiten.
Ich denke gerne an die vielen Klassen- und Studienfahrten zurück, die uns nach England, Irland, Italien, Frankreich, in das Bergische, das Sieger- und das Sauerland gebracht haben. Auf den Fahrten konnte Gemeinschaft gelebt werden. Klassen und Kurse kamen manchmal wie verwandelt von den Fahrten zurück.
Ich denke gerne an die Arbeit mit der Schülervertretung zurück. Es zeigte sich immer wieder, wie verantwortungsvoll Schülerinnen und Schüler in den SV-Sitzungen dieses Gremium nahmen. Das hohe Verantwortungsbewusstsein zeigte sich auch auf den SV-Fahrten: Die älteren Schülerinnen und Schüler fühlten sich für die jüngeren und das Gelingen der Fahrten verantwortlich.
Ich denke gerne an die vielen Gespräche zurück, die ich mit Eltern geführt habe. Ich hatte immer den Eindruck, dass die Eltern der von mir unterrichteten Kinder um die Entwicklung ihrer Kinder und deren Lernfortschritt bemüht waren und sich dafür auch einsetzten. Erstaunlich war auch das Engagement der Eltern für die ganze Schule. In welchem Zustand wäre das Leibniz-Gymnasium heute, wenn sich nicht Eltern im Verein der Freunde und Förderer zusammengefunden und in Besprechungen, die oft bis nach Mitternacht dauerten, Aktionen geplant, vorbereitet und dann durchgeführt hätten.
Ich denke gerne an die Diskussionen im Kollegium, die teils heftig waren, die aber letztlich dazu führten, dass das Leibniz-Gymnasium sich so gut entwickelt hat. Hinzu kam natürlich die große Einsatzbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, die sich in den vielen Arbeitsgemeinschaften und in den Veranstaltungen zeigte, die auf die Bühne im Pädagogischen Zentrum gebracht wurden: Die Theateraufführungen, die Konzerte und Musicals waren immer Höhepunkte des Schullebens am Leibniz-Gymnasium. All das wäre nicht möglich gewesen, wenn Kolleginnen und Kollegen nicht bereit gewesen wären, nicht nur Bestimmungen, Paragraphen, Vorschriften und Curricula zu erfüllen sondern sich voll für diese Veranstaltungen einzusetzen. Der Initiative des Einzelnen waren keine Grenzen gesetzt. Davon „lebte“ das Leibniz-Gymnasium. Mitentscheidend für das Gelingen der über den eigentlichen Unterricht hinausgehenden Veranstaltungen war immer die große Unterstützung durch die Sekretärinnen, die Hausmeister und letztlich durch die Schulleitung. Materielle, terminliche und formale Beschränkungen wurden irgendwie aus dem Wege geräumt. Als für Rheinland-Pfalz und Luxemburg eine sichtbare Sonnenfinsternis angekündigt war, wurden innerhalb weniger Tage Busse aus dem ganzen Rheinland gechartert, sodass alle Schülerinnen und Schüler dieses für viele einmalige Ereignis miterleben konnten. Nur das Wetter konnte nicht ganz unseren Vorstellungen entsprechend organisiert werden. Ohne den Einsatz aller Beteiligten über die normalen Pflichten hinaus wären solche Unternehmungen und andere Aktionen nicht möglich gewesen.
Ich denke gerne an die Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen der benachbarten Realschule und an die Besuche bei den Schulleitern der Grundschulen in unserer Umgebung. Die Dörfer und Stadtteile von Nievenheim bis Roggendorf und Worringen, von Stommeln und Rommerskirchen bis zum Rhein waren sehr verschieden, und so waren ihre Einwohner und deren Kinder, die zu uns kamen.
Ich denke sehr gerne an das Leibniz-Gymnasium Dormagen zurück.
Alfred Saalmann, langjähriger Lehrer am LGD