Der damalige Kreis Grevenbroich beschließt die Errichtung eines Gymnasiums in Dormagen-Hackenbroich.
Wenn ich ans Leibniz denke …

Wenn ich ans Leibniz denke…..
Nach über zwei Jahrzehnten am Leibniz Gymnasium gäbe es sehr viel zu erzählen und manches Schöne und auch Herausfordernde zu berichten.
Die Zusammenarbeit im Kollegium, das Miteinander mit Schülerinnen und Schülern und deren Eltern wird vor allem von alltäglichen Aufgaben getragen, die leicht übersehen werden, aber das Rückgrat des Lebens und Arbeitens in einer Schulgemeinde sind.
Dennoch sind es manchmal die besonderen Momente, an die man sich erinnert. Und da hatte das Leibniz manches im Angebot, sei es die wunderbaren Musik- und Theaterabende, spannende Sportwettbewerbe oder interessante Veranstaltungen im naturwissenschaftlichen Bereich. Unvergesslich ist sicherlich für alle, die dabei waren, das Zeitzeugentheater, das über ein Jahr vorbereitet und begleitet wurde.
Ein Abend bleibt mir hier besonders in Erinnerung. 2017 hatte der Projektkurs unserer Schule wieder eingeladen zu „Leibniz trifft…“. Diesmal war der Gast Jorge Gonzàles, der als catwalk coach und Jurymitglied bei „Let´s dance“ bekannt wurde. Im Laufe eines Abends, der nur zwei Stunden dauern sollte und sich erst nach vier Stunden dem Ende neigte, wurde erstaunliches und berührendes bekannt. Jorge Gonzàles berichtete über seine Kindheit in einer machistisch geprägten Gesellschaft, in der andere Lebensentwürfe nicht akzeptiert, sogar bestraft wurden und er besonders durch seine Großmutter in der Familie Unterstützung bekam. Es war ihm sehr früh bewusst, dass allein Bildung und Ausbildung sein Ticket in eine andere Zukunft war und so erzählte er beeindruckend von seinen Bemühungen an einer sehr guten Schule aufgenommen zu werden, zu der allerdings auch Erntearbeiten neben der schulischen Arbeit dazugehörten. Eindrücklich legte er den Schülerinnen und Schülern im Publikum ans Herz, dass es sich nicht ausschließt sein Leben zu genießen und sich für die eigene Zukunft in der Schule anzustrengen. Es war ein nachdenklicher und auch vergnüglicher Abend, der für mich auch persönlich eine besondere Erinnerung ist.

Eine Aufgabe, die Jorge Gonzàles bewältigen musste, war die Chihuahua Challenge, das Tragen dieser gefährlichen Spezies auf einem Laufsteg. Ein Exemplar war schnell gefunden und Hundedame Finchen, die Rampensau unseres damaligen fünfköpfigen Rudels, begann mit dem Rampenlichttraining. Sie musste an grelles Licht, laute Musik gewöhnt werden und trainieren, sich von fremden Personen tragen zu lassen. Etwa eine Woche lang begleitete sie mich in die Schule und trainierte mit den Schülerinnen und Schülern des Projektkurses, die sie maßlos verwöhnten. Sie genoss diese Aufmerksamkeit sichtlich Sie wurde auch zum Erledigen der notwendigen Geschäfte zwischendurch getragen und generell berührten die Pfoten wohl kaum irgendeinen Boden in der Schule. Das hat sich das clevere Finchen gemerkt und von da an bis zu ihrem Lebensende musste ich sie morgens vor der Schule in den Garten tragen, wenn ich nicht zu spät zum Unterricht kommen wollte.


